Mittwoch, Juni 10, 2015

die Flasche am Klo...

Jemand hat eine Wasserflasche auf der Toilette vergessen. Eine leere! Wodurch sich für mich jetzt (mindestens) zwei Fragen ergeben:

1. Warum zum Teufel nimmt jemand eine Wasserflasche mit in die Kammer des Schreckens, in die Donnerkuppel?

Weil er (sie können wir bei einer Herrentoiltette wohl ausschließen) so lange stuhlt und dazwischen oder gerade deswegen durstig wird? Weil sich in der Flasche irgendetwas befunden hat was für ihn (sie, siehe oben) bei dem auf dem heißen Stuhl ausgeführten Ritual dringend erforderlich war? Weil er (...) irgendetwas in die Flasche einfüllen wollte? Dies wäre dann ekelig zur Kubatur!

Alles andere mag ich mir ad hoc ja gar nicht vorstellen...

2. Warum verblieb die Flasche dort?

Sammelt er Luft um sie in touristisch stark frequentierten Zonen dann als wiener Kloluft teuer zu verkaufen? War in der Flasche etwa irgendeine art chemisch und/oder biologischer Kampfstoff den ich nun an und/oder in mir trage und verteile? Bin ich nun das Rhesusafferl (?) welches als Ausgangspunkt der Vernichtung der Menschheit in die Geschichte eingeht?

Noch dazu in eine Geschichte die - in Ermangelung einer Weltbevölkerung, da ja dann ausgestorben - niemand mehr lesen kann?!

Oder wollte derjenige etwa eine Botschaft in form einer Flaschenpost absenden? Wenn ja: wie? Notizen geschrieben auf Klopapier (da möchte ich aber nicht wissen mit welchem Stift...).

Und wohin hätte er die Nachricht geschickt? Durch den Abfluss hätte die Flasche nicht gepasst. Ist das also der eigentliche Grund warum er die Flasche zurückgelassen hat?!

Vielleicht ist die Sache aber noch viel perfider - vielleicht handelt es sich um ein soziologisches oder Gedankenexperiment, die Flasche wurde absichtlich positioniert um zu prüfen was passiert. Herren in drunklen Anzügen und unauffälligen Kameras folgen mir nun um herauszufunden wie sich diese Entdeckung auf mein weiteres Leben auswirkt. Aber will ich in einer Geheimdienstakte als "Kloflaschenexperiment, Proband #437" enden? Die Antwort ist nein. Soll ich also nun die Flasche demonstrativ aus dem Klo holen und noch demonstrativer vernichten? Oder würde das dann wieder Eingang in das Dossier finden und würde ich damit erst wieder mein Soll erfüllen?!

Die Antwort ist wieder nein. Nun beginnt das Dilemma erst recht - wie auch immer ich mich nun verhalte, es könnte genau der falsche Weg sein - tue ich nichts, stehe ich als Duckmäuser da, von einer Flasche am Klo eingeschüchtert. Tue ich etwas, fasse ich nicht nur eine möglicherweise recht grausliche Flasche an, sondern gelte noch dazu als Revoluzzer! Als Aufwiegler, der sich bereits an einer leeren Wasserflasche am Klo stößt - hochgradig verdächtig also. Gelte als Gefahr für die Menschheit und werde zur Sicherheit aller entführt und in einem geheimen Gefängnis am Ende der Welt interniert!

Nur um mich dort fast verdursten zu lassen - aber eben nur fast - denn wenn ich dann um mein Leben bangend um Wasser bitte, kommt einer der Herren im Schwarzen Anzug und fragt mich: fragen Sie etwa nach EINER FLASCHE WASSER?!

So schließt sich dann der Kreis vielleicht wieder - man reicht mir eine Flasche Wasser, ich trinke sie und werde freigelassen. Blind vor Freude laufe ich davon und... lasse die leere Flasche Wasser zurück in meinem Gefängnis. In dem Gefängnis dass sich als Klo entpuppt. Und da schließt sich dann der Kreis - eine Rekursion! Die Rekursion!

Es könnte sich somit um das Alpha und Omega des Universums handeln - Ursprung und Ende allen Seins! Es ist DIE FLASCHE GOTTES!