Freitag, Oktober 10, 2008

haut die Cousine...

...oder die Evolution des Semmelwürfel zum Croûton.

Gut. Croûtons sind nunmal nichts anderes als geröstete Weißbrotwürfel. Und Semmeln bestehen so ungefähr aus dem selben Teig - von unterschiedlichen, mehr oder weniger natürlichen Inhaltsstoffen abgesehen.

Trotzdem weigert sich mein Gaumen die gemeinen und bitte schön ganz und gar ungerösteten Semmelwürferl, welche Vorgestern in meiner Knoblauchcremesuppe ertrunken sind, als Croûtons anzuerkennen. Nicht dass ich ein übermäßiger Gourmet wäre, aber irgendwo hat einfach alles seine Grenzen.

Ich muss gestehen dass ich mich an den Namen des Italieners nicht mehr erinnere. Trumilli? Timillo? Im dritten Wiener Gemeindebezirk, nähe dem Bahnhof Wien Mitte. Von dem nebenbei bemerkt kaum noch etwas zu sehen ist. Kleiner Tip: einfach den Dranglern und Punks folgen, dann kann man den Bahnhof gar nicht verfehlen.

Die Suppe selbst war eigentlich recht gut. Zumindest schmeckte sie wirklich selbstgemacht und nicht wie aus dem Packerl. Nur die "Croûtons" - ich setze sie nun absichtlich unter Anführungszeichen, wenn auch typografisch vollkommen falsch, genau wie die Gedankenstriche, bei welchen es sich auch nur um banale Bindestriche handelt - waren irgendwie... gewöhnungsbedürftig. Das Croûton, oder heißt es der Croûton?

Wie auch immer, die echten Croûtons verdanken ihrer Zubereitung (rösten!) eine sehr wichtige Eigenschaft für ihr Ableben in der Suppe: sie ersaufen nicht so schnell und, ganz wichtig: sie lösen sich dabei nicht auf. Zwei Doppelpunkte in einem Satz, typografisch sicher auch ein schweres Vergehen. Wen kümmert's?

Gut, ich will mich jetzt nicht weiter auf die Semmelwürferl versteifen, das Süppchen war trotzdem gut und ja, wir leben noch. Das haben wir nicht den falschen Croûtons zu verdanken sondern dem Umstand, dass der LHC nicht funktioniert...

Donnerstag, August 07, 2008

Wir werden alle sterben!

Oder "Dinge, von denen ich nicht will dass sie aus meinem Weckerl kriechen" und warum das eigentlich auch schon egal ist.

Es gibt Dinge, die muss ich nicht haben. Zum Beispiel diese prellende Tastatur die seit gestern auf meinem Schreibtisch steht. Oder dass aus dem Weckerl auf das ich mich schon so gefreut habe einfach so ein ekeliger Käfer herauskriecht!


Sierig wie ich bin, habe ich das Weckerl nach einem halben Tag Meditation dann doch gegessen. Schuld ist meine Mutter, denn Essen kann man doch nicht wegwerfen. Also habe ich alles verdächtige aus dem Weckerl entfernt, dass dem Käfer irgendwie als Nahrungsgrundlage gedient haben könnte, also das ganze Grünzeug, und habe den Rest gegessen.

Mittlerweile überlege ich dass es ja auch ein Fleisch fressender Käfer hat sein können. Und den Selchschinken habe ich gegessen! Vielleicht hat er auch schon Eier abgelegt! Oder eigentlich "sie"... Wie auch immer, ich fühle schon wie die Nachkommen des Käfers in meinem Magen schlüpfen und sich langsam durch meine Magenschleimhaut fressen, dort wieder Eier ablegen und früher oder später alienartig durch meine Bauchdecke brechen werden...

Aber genau genommen ist das vollkommen unerheblich, weil Morgen um die Uhrzeit ist es alles was und wie wir es kennen Geschichte. Weil heute Nacht beginnt der Weltuntergang. Um 24 Uhr wird der LHC, der neue Teilchenbeschleuniger des Cern in Betrieb genommen und wenn wir Pech haben entstehen bei den Experimenten wuzzikleine schwarze Löcher und wenn wir noch mehr Pech haben und sich der gute Herr Hawking irrt, dann zerstrahlen sich diese nicht nach wenigen Sekunden, sondern "fressen" uns einfach auf...

Dienstag, August 05, 2008

Nikotin-Boy

Wenn ich mich recht entsinne, habe ich schon erwähnt dass ich ein Freakmagnet bin. Meine heutige Zufallsbekanntschaft: Nikotin-Boy.

So ein kleines, krochaeskes Menschlein fühlt sich heute früh gemüssigt den Platz vis à vis von mir einzunehmen. Auffälligstes Merkmal sind seine kleinen Würstelfinger. Obwohl von eher schlanker Gestalt, wirken diese rosafarbenen Finger aufgrund ihrer geringen Länge recht dick - wurstartig eben.

Und dann der Geruch, der mich ihm den Namen geben lies. Dieser penetrant nach kaltem Rauch stinkende Atem, weckt Aggressionen ihn mir. Wo hingegen das schwarz gefärbte, fettige Haupthaar, dass unter der Krochakappe hervorlugt mehr Ekel hervorruft.

Da sitzt er nun, der Nikotin-Boy, auf dem Weg nach wer weiß wohin. Es bewegt sich kaum, starrt nur mit leerem, stumpfen Blick, der Vorurteile nährt von mangelndem Intellekt des betreffenden Individuums. Woran es wohl denken mag, womit sich der Geist wohl gerade beschäftigt.

Die selektive Misanthropie weicht und Erleichterung macht sich breit, als Nikotin-Boy einige Stationen weiter den Platz räumt und ich mich wieder entspannt meiner Lektüre widmen kann...

Mittwoch, Juli 09, 2008

für den Arsch!

Werbung - ich liebe sie! Sie ist ein Maß für den Geisteszustand unserer Gesellschaft, Reibfläche für Geschlechterkonflikte, Spielwiese kranker Gedanken und meist einfach nur schlecht.

Frühmorgens wenn mein Hirn erst langsam Sinn und Inhalt der Welt zu erkennen beginnt, lasse ich den Blick oft ziellos schweifen, da es an der für geistig anspruchsvolle Lektüre notwendigen Konzentration noch mangelt.

Dabei gibt es für das müde Auge viel sinnentleertes wahrzunehmen während der Verstand Gefahr läuft an der Frage nach dem Ernst des gesehenen zu verzweifeln.

Cola ist eine meist sehr zuckerhältige Flüssigkeit, manche nennen es auch Erfrischungsgetränk, durch Zuckercouleur braun gefärbt. Man platziere nun eine Flasche eines solchen Getränks neben einem nackten Frauenpopo und erwartet welche Assoziation?

Ist das nun die Werbung eines Einlaufauffangebhälters oder ist besagtes Cola einfach nur für den Arsch? Das Werk kann im übrigen auch online bewundern...

Handsfree!

Wikipedia, und zwar die englische Ausgabe, schreibt: "Handsfree is an adjective describing equipment that can be used without the use of hands [...]". Was auf Deutsch so viel heißt wie: ein Trum, dass man ohne Hände nutzen kann. Kann, aber nicht muss!

Es laufen ja eine Menge sehr hippe Menschen auf diesem blauen Planeten herum. Also mehr auf den grünen, braunen und/oder grauen Stellen desselben, weniger auf den blauen. Die blauen Stellen waren - angeblich - einem einzigen Pre-Hippie vorbehalten, der unter anderem dafür von verkannten Heimwerkern an eine simple Holzkonstruktion getackert wurde.

Aber nicht Gotteslästerung ist Thema meines heutigen Ergusses, sondern die beiden hippen Yuppies, die dem "handsfree" ihrer mobilen Telekommunikationseinheit eine neue Bedeutung gaben.

Das gemeine handsfree, oder nennen wir es einfach die und zwar die Freisprecheinrichtung, ist die, meist der mobilen Telekommunikationseinheit bereits im Lieferumfang befindlichen, schnurgebunde "Billigsdorfer"-Variante (wirklich coolen Typen verzichten auf Schnüre und setzen auf blaue Zähne!).

Das Funktionsprinzip der - nennen wir sie marketingtechnisch korrekt "Basisvariante" um niemandes Gefühle zu verletzen - Freisprecheinrichtung ist simpel: man stecke den Stecker in die dafür vorgesehene Buchse der Telekommunikationseinheit, das andere Ende, eigentlich immer ein Ohrstöpsel, in die dafür vorgesehene Buchse - oder Ohr - der telekommunikationsfreudigen Einheit - meist ein Mensch. Irgendwo dazwischen sitzt ein Mikrophon, welches eine bidirektionale Kommunikation ermöglicht. Und fertig... eigentlich.

Das blöde ist nur: was macht man nun mit den freien Händen? Gott (der schon wieder...) sei Dank sind Lederhandygürteltascherl schon sowas von out, dass man sie auch nicht verwendet wenn man sie brauchen würde. Ausserdem ist neben Leatherman und Co. sowieso kein Platz mehr für sowas! Also kann man eine der freien Hände dafür verwenden, das Handy festzuhalten und eben nicht uncool an das Ohr zu pressen.

Und der zweite, sehr passende Zufall ist, dass das Mikrophon meist irgendwo auf Brusthöhe herumbaumelt. Die überwiegende Mehrheit der humanoiden Lebensformen auf diesem Planeten, hat die Sprachausgabe aber etwas weiter oben, was der Funktion eines solchen Mikrophons irgendwie entgegenwirkt. Somit kann der hippe Yuppie nicht nur das Telefon festhalten, sondern auch das Mikrophon vor den Mund.

Das sieht zwar genau genommen einfach nur sehr dämlich aus, aber wenigstens weiß man etwas mit der gewonnenen Freiheit anzufangen...

Freitag, April 25, 2008

Der total blöde Schnappschuss

Ein neuer Schreibtisch, eine Folie, etwas Ozon und sonst auch nicht viel Motivation gepaart mit einem Fotohandy...

Schon entsteht der total blöde Schnappschuss, den ich der Welt einfach nicht vorenthalten kann...