Mittwoch, November 07, 2007

Erwachsenenbildung

Man Sperre vierzig Affen in einen Käfig, besprühe sie mit Pheromonen, füttere sie mit LSD, montiere eine Spiegelkugel und... dann kann man sich ungefähr die Szene vorstellen, in der ich mich kürzlich befand.

Erwachsene Menschen unterscheiden sich von kleinen Kindern. Kleine Kinder, vor allem in großen Gruppen neigen nicht unbedingt zu bedachter Ruhe, können meist nicht ruhig sitzen und äussern ihre Meinung nicht leise und nacheinander. Erwachsene Menschen hingegen sind... etwas größer als kleine Kinder.

Kleine Kinder zu unterrichten erfordert eine pädagogische Ausbildung, gute Nerven und eine starke Persönlichkeit. Erwachsenenbildung fordert vom Trainer einen Hang zum Masochismus, einen Blutalkoholgehalt von rund einem Promille, unheilbaren Wahnsinn oder einer Überdosis Beruhigungsmittel. Oder alles zusammen. Gut, zuweilen neige ich ein wenig zur Übertreibung um meinen Erzählungen etwas mehr Dramatik zu verleihen. Das mit den kleinen Kindern war eine Übertreibung.

Vor nicht all zu langer Zeit hatte ich das Vergnügen eine Gruppe erwachsener Menschen zu trainieren - ich sollte sie einführen in die Freuden binärer Maschinen. Wie der Zufall es wollte, handelte es sich bei der Gruppe nicht um gewöhnliches Fussvolk, sondern um ausgebildete Pädagogen. Also dachte ich einem ruhigen Kurs entgegen zu sehen. Irren ist halt menschlich.

Habe ich die vierzig Affen schon erwähnt? Gut, gegenseitig den Pelz gelaust haben sie nicht, obwohl es hin und wieder den Anschein hatte. Nein, sie beschränkten sich im Regelfall darauf herumzuhüpfen, alle durcheinander zu brüllen, herum zu kreischen und laut zu gackern. Wer jetzt an eine Gruppe Frauen denkt ist ein böser Sexist, hat aber leider recht.

Im Nachhinein bin ich froh, dass auch diese Schulung ein Ende hatte, habe den Glauben in die Lehrerschaft verloren und werde mein Kind selbst unterrichten. Ausserdem hat man bei mir eine Allergie auf Bananen festgestellt - ob da irgendein Zusammenhang besteht?