Direkt zum Hauptbereich

Handsfree!

Wikipedia, und zwar die englische Ausgabe, schreibt: "Handsfree is an adjective describing equipment that can be used without the use of hands [...]". Was auf Deutsch so viel heißt wie: ein Trum, dass man ohne Hände nutzen kann. Kann, aber nicht muss!

Es laufen ja eine Menge sehr hippe Menschen auf diesem blauen Planeten herum. Also mehr auf den grünen, braunen und/oder grauen Stellen desselben, weniger auf den blauen. Die blauen Stellen waren - angeblich - einem einzigen Pre-Hippie vorbehalten, der unter anderem dafür von verkannten Heimwerkern an eine simple Holzkonstruktion getackert wurde.

Aber nicht Gotteslästerung ist Thema meines heutigen Ergusses, sondern die beiden hippen Yuppies, die dem "handsfree" ihrer mobilen Telekommunikationseinheit eine neue Bedeutung gaben.

Das gemeine handsfree, oder nennen wir es einfach die und zwar die Freisprecheinrichtung, ist die, meist der mobilen Telekommunikationseinheit bereits im Lieferumfang befindlichen, schnurgebunde "Billigsdorfer"-Variante (wirklich coolen Typen verzichten auf Schnüre und setzen auf blaue Zähne!).

Das Funktionsprinzip der - nennen wir sie marketingtechnisch korrekt "Basisvariante" um niemandes Gefühle zu verletzen - Freisprecheinrichtung ist simpel: man stecke den Stecker in die dafür vorgesehene Buchse der Telekommunikationseinheit, das andere Ende, eigentlich immer ein Ohrstöpsel, in die dafür vorgesehene Buchse - oder Ohr - der telekommunikationsfreudigen Einheit - meist ein Mensch. Irgendwo dazwischen sitzt ein Mikrophon, welches eine bidirektionale Kommunikation ermöglicht. Und fertig... eigentlich.

Das blöde ist nur: was macht man nun mit den freien Händen? Gott (der schon wieder...) sei Dank sind Lederhandygürteltascherl schon sowas von out, dass man sie auch nicht verwendet wenn man sie brauchen würde. Ausserdem ist neben Leatherman und Co. sowieso kein Platz mehr für sowas! Also kann man eine der freien Hände dafür verwenden, das Handy festzuhalten und eben nicht uncool an das Ohr zu pressen.

Und der zweite, sehr passende Zufall ist, dass das Mikrophon meist irgendwo auf Brusthöhe herumbaumelt. Die überwiegende Mehrheit der humanoiden Lebensformen auf diesem Planeten, hat die Sprachausgabe aber etwas weiter oben, was der Funktion eines solchen Mikrophons irgendwie entgegenwirkt. Somit kann der hippe Yuppie nicht nur das Telefon festhalten, sondern auch das Mikrophon vor den Mund.

Das sieht zwar genau genommen einfach nur sehr dämlich aus, aber wenigstens weiß man etwas mit der gewonnenen Freiheit anzufangen...

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Büro, Büro...

Homeoffice... bis in die späten 2010er das Reizwort schlechthin. Bis Covid kam - da war es die Rettung des Bruttoszialprodukts - zumindest dort wo es die Tätigkeit erlaubt hat. Corona ist nun Schnee von Gestern und immer mehr Firmen rufen ihre Mitarbeitenden zurück in das traute Büro. Noch bleibe ich von derlei Auswüchsen verschont, aber auch wir spüren den fernen Ruf. Wie dereinst bei einem größeren IT Dienstleister, schritten wohl zwei Manager eines Nachmittages durch die Hallen und fanden wenig Personal vor. Frei nach dem Motto "was ich nicht sehen kann, existiert auch nicht", wurde das mit "die Leut' hackeln nix" gleichgesetzt. Das Großraumbüro als feuchter Traum jedes BWL Absolventen - wie Perlen aufgefädelt, Schulter an Schulter, (mehr oder weniger) dicht gedrängt, soll das arbeitende Volk im Akkord in die Tastatur hämmern. Wer am lautesten und am längsten hämmert ist am produktivsten. Egal was am Ende herauskommt. Bilder von Galeeren erscheinen von den fe...

Du musst...!

...Dir das Passwort nicht merken. Eine der größten Lügengeschichten der modernen, über-digitalisierten Gesellschaft. Angeblich wird das Passwort gespeichert. Also prinzipiell glaube ich das schon, aber aus eigener, leidvoller Erfahrung weiß ich dass, wo auch immer das Passwort gespeichert wird - ich werde es nicht mehr finden... Um mich in absoluter Sicherheit zu wiegen, werde ich noch dazu aufgeforderte einen Benutzernamen dazu zu hinterlegen. Das mache ich natürlich, in der absolut unangebrachten Hoffnung besagtes Passwort dereinst auch wiederzufinden. So ich mich überhaupt daran erinnern kann, wo ich mich eigentlich registriert habe. Was mit fortschreitendem Alter zunehmen kompliziert wird. Worum geht es hier überhaupt? "Du musst...!" Wer hat das gesagt? ...dich erinnern? Ja, das wär's. Apropos "Du musst" - wer kennt sie nicht, die "Du musst!"-Menschen. Immer wieder begegnen mir derlei Exemplare. Meist lauschen sie den Erzählungen und Ausführungen g...

Viral Total

Butter-Boards - der letzte, heiße Scheiß. Na, Entschuldigung - es "geht viral", so heißt das jetzt. Wann auch immer heutzutage ein "Food Trend" auf Social Media "viral geht", dann weiß ich: "des lass ma aus". "Za wos brauch' ma des" ist zwar mitunter auch der Killer so manch brauchbarer Erfindung, aber - man kann die Kirche durchaus auch einmal im Dorf lassen. Sprache lebt und ich will nicht päpstlicher sein als der Papst selbst, aber ich muss nicht zwingend jedes zweite Wort durch das selbe Wort nur einer anderen Sprache ersetzen, nur um cool oder in zu sein. Excuse me, wir haben... ach halt doch die Fresse, ganz ehrlich. Zumal ich so einige Wörter, entlehnt aus anderen Sprachen, durchaus lieb gewonnen habe - wohl weil ich sie seit frühster Kindheit als fixen Bestandteil meines Sprachgebrauchs kenne. Wir bewegen uns am Trottoir und Abends wäscht man sich die dreckigen Füß schon einmal im Lavoir . Abends lungerte man nicht blöd am F...