Direkt zum Hauptbereich

haut die Cousine...

...oder die Evolution des Semmelwürfel zum Croûton.

Gut. Croûtons sind nunmal nichts anderes als geröstete Weißbrotwürfel. Und Semmeln bestehen so ungefähr aus dem selben Teig - von unterschiedlichen, mehr oder weniger natürlichen Inhaltsstoffen abgesehen.

Trotzdem weigert sich mein Gaumen die gemeinen und bitte schön ganz und gar ungerösteten Semmelwürferl, welche Vorgestern in meiner Knoblauchcremesuppe ertrunken sind, als Croûtons anzuerkennen. Nicht dass ich ein übermäßiger Gourmet wäre, aber irgendwo hat einfach alles seine Grenzen.

Ich muss gestehen dass ich mich an den Namen des Italieners nicht mehr erinnere. Trumilli? Timillo? Im dritten Wiener Gemeindebezirk, nähe dem Bahnhof Wien Mitte. Von dem nebenbei bemerkt kaum noch etwas zu sehen ist. Kleiner Tip: einfach den Dranglern und Punks folgen, dann kann man den Bahnhof gar nicht verfehlen.

Die Suppe selbst war eigentlich recht gut. Zumindest schmeckte sie wirklich selbstgemacht und nicht wie aus dem Packerl. Nur die "Croûtons" - ich setze sie nun absichtlich unter Anführungszeichen, wenn auch typografisch vollkommen falsch, genau wie die Gedankenstriche, bei welchen es sich auch nur um banale Bindestriche handelt - waren irgendwie... gewöhnungsbedürftig. Das Croûton, oder heißt es der Croûton?

Wie auch immer, die echten Croûtons verdanken ihrer Zubereitung (rösten!) eine sehr wichtige Eigenschaft für ihr Ableben in der Suppe: sie ersaufen nicht so schnell und, ganz wichtig: sie lösen sich dabei nicht auf. Zwei Doppelpunkte in einem Satz, typografisch sicher auch ein schweres Vergehen. Wen kümmert's?

Gut, ich will mich jetzt nicht weiter auf die Semmelwürferl versteifen, das Süppchen war trotzdem gut und ja, wir leben noch. Das haben wir nicht den falschen Croûtons zu verdanken sondern dem Umstand, dass der LHC nicht funktioniert...

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Büro, Büro...

Homeoffice... bis in die späten 2010er das Reizwort schlechthin. Bis Covid kam - da war es die Rettung des Bruttoszialprodukts - zumindest dort wo es die Tätigkeit erlaubt hat. Corona ist nun Schnee von Gestern und immer mehr Firmen rufen ihre Mitarbeitenden zurück in das traute Büro. Noch bleibe ich von derlei Auswüchsen verschont, aber auch wir spüren den fernen Ruf. Wie dereinst bei einem größeren IT Dienstleister, schritten wohl zwei Manager eines Nachmittages durch die Hallen und fanden wenig Personal vor. Frei nach dem Motto "was ich nicht sehen kann, existiert auch nicht", wurde das mit "die Leut' hackeln nix" gleichgesetzt. Das Großraumbüro als feuchter Traum jedes BWL Absolventen - wie Perlen aufgefädelt, Schulter an Schulter, (mehr oder weniger) dicht gedrängt, soll das arbeitende Volk im Akkord in die Tastatur hämmern. Wer am lautesten und am längsten hämmert ist am produktivsten. Egal was am Ende herauskommt. Bilder von Galeeren erscheinen von den fe...

Du musst...!

...Dir das Passwort nicht merken. Eine der größten Lügengeschichten der modernen, über-digitalisierten Gesellschaft. Angeblich wird das Passwort gespeichert. Also prinzipiell glaube ich das schon, aber aus eigener, leidvoller Erfahrung weiß ich dass, wo auch immer das Passwort gespeichert wird - ich werde es nicht mehr finden... Um mich in absoluter Sicherheit zu wiegen, werde ich noch dazu aufgeforderte einen Benutzernamen dazu zu hinterlegen. Das mache ich natürlich, in der absolut unangebrachten Hoffnung besagtes Passwort dereinst auch wiederzufinden. So ich mich überhaupt daran erinnern kann, wo ich mich eigentlich registriert habe. Was mit fortschreitendem Alter zunehmen kompliziert wird. Worum geht es hier überhaupt? "Du musst...!" Wer hat das gesagt? ...dich erinnern? Ja, das wär's. Apropos "Du musst" - wer kennt sie nicht, die "Du musst!"-Menschen. Immer wieder begegnen mir derlei Exemplare. Meist lauschen sie den Erzählungen und Ausführungen g...

Viral Total

Butter-Boards - der letzte, heiße Scheiß. Na, Entschuldigung - es "geht viral", so heißt das jetzt. Wann auch immer heutzutage ein "Food Trend" auf Social Media "viral geht", dann weiß ich: "des lass ma aus". "Za wos brauch' ma des" ist zwar mitunter auch der Killer so manch brauchbarer Erfindung, aber - man kann die Kirche durchaus auch einmal im Dorf lassen. Sprache lebt und ich will nicht päpstlicher sein als der Papst selbst, aber ich muss nicht zwingend jedes zweite Wort durch das selbe Wort nur einer anderen Sprache ersetzen, nur um cool oder in zu sein. Excuse me, wir haben... ach halt doch die Fresse, ganz ehrlich. Zumal ich so einige Wörter, entlehnt aus anderen Sprachen, durchaus lieb gewonnen habe - wohl weil ich sie seit frühster Kindheit als fixen Bestandteil meines Sprachgebrauchs kenne. Wir bewegen uns am Trottoir und Abends wäscht man sich die dreckigen Füß schon einmal im Lavoir . Abends lungerte man nicht blöd am F...